Stellungnahme der Gemeindevertretung zum Projekt Rhein-Main-Link

Die vollständige Stellungnahme ist hier einsehbar.

Der Netzbetreiber, die Amprion GmbH, führt gegenwärtig Vorarbeiten auf der Gemarkung von Bischofsheim durch. Amprion hat den gesetzlichen Auftrag das Übertragungsnetz im Zuge der Energiewende um- und auszubauen. Eins der zentralen Netzausbauprojekte ist der Rhein-Main-Link.

Die Gemeindevertretung hat in ihrer Sitzung am 18.9.2024 eine Stellungnahme zu dem Projekt beschlossen, das jetzt von Bürgermeisterin Lisa Gößwein an die Bundesnetzagentur versandt wurde. Darin heißt es: „Klimaveränderungen in unserer direkten Umgebung, lassen keinen Zweifel daran, dass die dringende Notwendigkeit besteht, schnellstmöglich auf erneuerbare Energien umzusteigen.“ Allerdings werde mit den Projekten Ultranet und Rhein-Main-Link gleich zwei überregionale Gleichstrom-Projekte realisiert, die beide die Gemarkung von Bischofsheim durchschneiden.

Bischofsheim ist – mit nur neuen Quadratkilometern Fläche und rund 13 000 Einwohnern – innerhalb des Kreises Groß-Gerau die Kommune mit der höchsten Bevölkerungsdichte. Die Gemeinde wird durch den Main, zwei Autobahnen und einer vielbefahrenen Bahntrasse begrenzt. Flächen, die noch zur Verfügung stehen, sind in ihrer Nutzung stark eingeschränkt, da die Gemeinde in der Einflugschneise des Frankfurter Flughafens liegt. Zusätzlich durchziehen Pipelines die Gemarkung.

„Dass nun zu alledem auch noch zwei Gleichstromtrassen durch Bischofsheim verlaufen sollen, ist für uns nicht tragbar“, heißt es in der Stellungnahme. „Die wenigen Flächen, die als Lebensgrundlage, für Landwirtschaft und Naherholung verblieben sind, müssen erhalten bleiben“, wird von der Gemeindevertretung gefordert. Bischofsheim leide schon jetzt unter der Last des Ballungsraumes und einer Überbündelung an Infrastruktur. „Nicht nur, dass die Trassenverläufe des Rhein-Main-Links die Nutzbarkeit unserer wenigen Flächen weiter einschränken, sind sie für diejenigen, die diese Flächen bewirtschaften, existenzbedrohend“, wird in dem Schreiben an Bundesnetzagentur verdeutlicht. Abschließend heißt es: „Zum Schutz unserer Gemeinde fordern wir deshalb zuvorderst eine alternative Korridor- und Trassenplanung, zum Beispiel entlang der BAB A3 und A67. Einen Trassenverlauf durch die Gemarkung Bischofsheim lehnen wir strikt ab.“