Schottergärten: Statt grau und trostlos, lieber bunt und vielfältig

Lieber Schmetterlingsflieder setzen, als einen Schottergarten anlegen: Der Strauch ist nicht heimisch, aber bei Bienen, Hummeln und Schmetterlinge wegen seines reichhaltigen Nektars äußerst beliebt.

Wegen der irrtümlichen Annahme, Schottergärten seien pflegeleicht, breiten sich die großflächig aus Steinschüttungen bestehenden Flächen in Hausgärten immer weiter aus. Der Kreis Groß-Gerau hat einen Flyer herausgegeben, der für Pflanzenvielfalt wirbt. Er liegt in den Bischofsheimer Rathäusern und der Bücherei aus und ist zusätzlich hier zu finden.

Der Flyer fasst kurz zusammen, warum ein lebendiger Garten nicht viel Arbeit machen muss. Er nennt die vielen Vorteile eines Naturgartens: Das Setzen von heimischen Pflanzen und Sträuchern, bietet Vögeln und Insekten Nahrung und Unterschlupf. Wer Blumenwiesen statt sterilem Rasen anlegt, der bekommt bald Besuch von Schmetterlingen und Wildbienen. Schottergärten bieten dagegen weder Nahrung noch Unterschlupf. Zusätzlich sind sie schlecht für das Klima. Sie heizen sich im Sommer auf – was sogar rund um das Haus spürbar ist. Zusätzlich wird auf Schotterflächen, anders als bei Pflanzenbewuchs, kein Sauerstoff produziert. Der Flyer weist darauf hin, dass das Anlegen von Schottergärten gegen die Hessische Bauordnung verstößt. Landesweit gilt Paragraf 8: „Grundstücksfreiflächen sind wasserdurchlässig zu gestalten und zu begrünen oder zu bepflanzen.“

Bürgermeister Ingo Kalweit wirbt immer wieder für Pflanzenvielfalt: „Wenn Sie einmal erlebt haben, wie vielfältig und spannend ein Naturgarten ist, dann wird Ihnen der öde Schotter ums Haus nicht mehr gefallen.“ Neben dem Flyer empfiehlt er die Broschüre „Naturgärten in Bischofsheim - lebendig, bunt und pflegeleicht“, die von der Gemeindeverwaltung zusammen mit dem Naturschutzbund (NABU) herausgegeben wurde. Sie liegt ebenfalls kostenlos in allen Rathäusern sowie der Bücherei aus und ist hier zu finden.