Bischofsheimer Museum zukünftig mit mehr Raum

Diesen Eingang an der Rückseite des Bischofsheimer Museums kennen nur Kunden des ehemaligen Hofladens. Bürgermeisterin Lisa Gößwein (links) und die Vorstandssprecherin des HGV, Mechthild Rühl, freuen sich, dass der Raum bald Teil des Museums sein wird.

Das aus dem Jahr 1651 stammende Fachwerkhaus, das inzwischen seit 26 Jahren als Museum dient, wird zukünftig einen Raum mehr haben. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude hat einen zweiten Zugang, der vielen Bischofsheimern aus der Vergangenheit als Hofladen der Familie Reith bekannt ist. Jetzt besichtigte Bürgermeisterin Lisa Gößwein diesen Raum, der gegenwärtig nur über den Hof des ehemaligen Landwirtschaftsbetriebs zugänglich ist. Das soll sich bald ändern, freut sich Mechthild Rühl, Vorstandssprecherin des Heimat- und Geschichtsvereins Bischofsheim (HGV). Mit einem Wanddurchbruch könne eine Verbindung zu den Räumlichkeiten des Museums hergestellt werden. Rühl wünscht sich den Raum als neues Büro des Vereins. Das bisherige Büro im Erdgeschoss des Museums könne dann als zusätzliche Ausstellungsfläche genutzt werden, stellt sie in Aussicht.

Zur Geschichte des Fachwerkbaus: Nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) bauten die Bischofsheimer im Jahre 1651 eines der ersten neuen Häuser – in dem die Ortsverwaltung und die Schule untergebracht wurden. Eine große Leistung, denn durch Mord, Verwüstung und Pest wurden im Jahr 1641 nur noch 63 Bewohner in Bischofsheim gezählt.
Ein Zeitsprung: In den 1990er Jahren, als das historische Haus schon sehr lange kein Rathaus mehr war, schloss die Gemeinde Bischofsheim mit der Besitzerfamilie Reith, einen Erbpachtvertrag über 99 Jahre. In dem äußerst renovierungsbedürftigen Fachwerkhaus sollte ein Museum eingerichtet werden, das die Geschichte von Bischofsheim erlebbar macht. Im Jahr 1996 übergab die Gemeinde das gründlich renovierte Gebäude dem HGV zur Nutzung. Mit einem Museumsfest wurde 1997 das sogenannt Alte Rathaus eröffnet.

Der Erbpachtvertrag mit der Familie Reith sah vor, dass nach Schließung des Hofladens, auch dieser Raum dem Museum zugeschlagen werden sollte. Jetzt ermöglichten die Erben des ehemaligen Gehöfts die Übergabe an die Gemeinde. Bürgermeisterin Gößwein zeigt sich bei ihrem Besuch begeistert von den Möglichkeiten, die der zusätzliche Raum bieten kann.